Als Lektüre für Zuhause schlägt Pfarrer Telder zwei Bücher vor:

1. Charles Dickens: „Eine Geschichte aus zwei Städten“

„Es war die beste und die schlimmste Zeit, ein Jahrhundert der Weisheit und des Unsinns, eine Epoche des Glaubens und des Unglaubens, eine Periode des Lichts und der Finsternis: Es war der Frühling der Hoffnung und der Winter der Verzweiflung (…)“ Mit diesem Satz beginnt Dickens’ meistverkaufter Roman als eine Mahnung an Englands Oberschicht, das revolutionäre Potenzial der Unterschicht nicht zu unterschätzen. Am Beispiel der Französischen Revolution zeigte Dickens seinen Landsleuten, wie ein menschenfeindliches Klassensystem zwangsläufig zu seinem eigenem Untergang führt. Unter dem Eindruck der Umbrüche in Kontinentaleuropa und des Aufkommens der kommunistischen Idee legte Dickens den Finger in die Wunde: Er thematisierte den Gegensatz zwischen Arm und Reich. In der Rezeption waren besonders für Dickens’ Zeitgenossen der Aspekt der Warnung und der Appell an eine christlich fundierte Menschlichkeit vorherrschend. Für heutige Leser ist der Roman vor allem ein atmosphärisch dichtes, düsteres und spannendes Historiendrama – mit einem Happy End.

2. Martha Schad: „Gottes mächtige Dienerin: Schwester Pascalina und Papst Pius XII“ 

wng hanau 2020 08 20Während des Sommers veröffentlichte der Vatikan eine Instruktion mit dem Titel „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“. Darin geht es u.a. um die Gestaltung von Gemeinde und die Beteiligung von Laien beider Geschlechter am kirchlichen Leben. Dieses Papier zog Lob und Kritik nach sich. Was solche Papiere auch für Nicht-Katholiken wertvoll macht, ist die Chance, die eigene Kirchlichkeit zu reflektieren. Gerade die Rolle der Frau wird in verschiedenen Konfessionen heftig diskutiert. Dabei gab es zu allen Zeiten in allen Kirchen immer wieder starke und einflussreiche Frauengestalten. Da der Vatikan auch in diesem Jahr seine Archive über Papst Pius XII öffnet, um dessen Rolle während der Nazi-Diktatur zu durchleuchten, liegt es nahe, einmal die Frau näher kennenzulernen, die wohl die rechte Hand des Papstes war. Es ist ein spannendes Porträt einer einflussreichen Frau in der Männerwelt des Vatikans. Wohl nie zuvor hatte eine Frau im Vatikan so viel Macht wie die Ordensschwester aus Altötting, die 1919 bei Nuntius Eugenio Pacelli als Haushälterin begann und zur einflussreichen Privatsekretärin des späteren Papstes aufstieg.

 

Unter dem Vorbehalt der gegenwärtigen Einschränkungen finden keine Gruppenveranstaltungen statt, da sich sowohl unter den Ehrenamtlichen als auch den Besuchenden Risikogruppen befinden. Bei einer Verbesserung der Situation kann sich diese Einschränkung ändern und wir werden dann über stattfindende Veranstaltungen informieren.