Predigten
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Predigt über Apostelgeschichte 20, 17-18a, 28-38
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
vor allem aber Sie, liebe neu gewählte Ältesten und Diakone,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
wir begehen heute den Sonntag Miserikordias Domini, den Sonntag vom Guten Hirten. Als Eingangspsalm haben wir den vertrauten 23. Psalm gebetet, diesen Lobpreis des Guten Hirten, der seine Herde in allen Gefahren recht weidet und durch das finstere Tal auf grüne, weite Felder führt.
Als Evangelium haben wir die Worte aus dem zehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums gehört, in denen sich Jesus Christus selbst den Guten Hirten nennt und sich unterscheidet von den Mietlingen, das heißt also von Leuten, die gegen Lohn und Entgelt einen Hirtendienst als bloßen Beruf ausüben. In der Stunde der Gefahr, wenn die Wölfe mit ihrem blutrünstigen Geheul aus den Verstecken zur Jagd stürmen, zeigt sich der Unterschied zwischen dem Guten Hirten und solchen bezahlten Gesellen, denen die Herde im Grunde ganz gleichgültig ist. Nur der gute Hirte nämlich schützt dann seine Herde gegen den Überfall der Wölfe, wenn es sein muss bis zur Hingabe seines Lebens.
So kann Christus von sich selbst sagen: „Ich bin der Gute Hirte, ich lasse mein Leben für die Schafe.” Der Mietling, den man zur Beaufsichtigung der Herde angestellt hat, ergreift die Flucht, wenn die Wölfe kommen. Der Mietling denkt nur an sich selbst und wie er sein eigenes Leben retten kann.
Das Bild von Jesus Christus als dem Guten Hirten und der Gemeinde als der Herde dieses Guten Hirten begegnet uns immer wieder in der Bibel. Das Bild von der christlichen Gemeinde als der Herde, die geleitet und geweidet und gegen die wilden Wölfe geschützt werden soll, hat auch Paulus in unserem Text aufgenommen, in diesem Abschiedswort an die Bischöfe, also die Kirchenältesten von Ephesus am Strand von Milet.
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Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
vor allem aber Sie, liebe neu gewählte Ältesten und Diakone,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
wir scheinen eine Kirche zu sein, die gerne feiert. Wir scheinen eine Kirche zu sein, die eine lebendige Geschichte hat und ihre Traditionen wach hält und immer wieder neu entdeckt. Und obwohl sich vor fünfzig Jahren am 27. April 1960 die ehemals eigenständige niederländische und die eigenständige wallonische Gemeinde zur Wallonisch-Niederländischen Kirche zusammenschlossen, erinnern wir uns doch gerne an beide Zweige unserer Kirche.
Heute nun feiern wir im 413. Jahr seit Gemeindegründung, 65 Jahre nach der Zerstörung, das 50jährige Jubiläum der wiedererrichteten niederländischen Kirche und ich bin dankbar für die Fügung, als 69. Pfarrer in der „series pastores“ in diesem Moment meinen Dienst in der Wallonisch-Niederländischen Kirche zu versehen.
Auf den Einladungen und dem heutigen Gottesdienstblatt finden Sie drei Bilder. Sie zeigen die noch intakte Doppelkirche, wie sie sich mehr als 300 Jahre lang über die Dächer Hanaus erhob. Sie sehen das Bild der Zerstörung 1945, als nur noch Schutt und Asche übrig geblieben waren. Und schließlich sehen Sie eine Luftaufnahme unserer Tage mit dem wiedererrichteten niederländischen Kirchenteil und dem Diakoniezentrum im wallonischen Kirchenteil. Daneben sehen Sie drei Worte: „Glaube, Hoffnung, Liebe“, je im Schrifttyp ihrer Zeit.
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Predigttext: Lukas 10, 38-42
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
vielleicht wundern Sie sich, warum ich für das Gemeindegründungsfest im 414. Jahr seit Bestehen und im 51. Jahr seit Wiedererrichtung des Niederländischen Kirchenteils einen Text heraus gesucht habe, der auf den ersten Blick so rein gar nichts mit Gemeinde zu tun hat. Am Ende der Predigt werden Sie aber alle denken, dass dies genau der richtige Text gewesen ist – zumindest hoffe ich das!
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Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
besonders Sie, liebe Jubelkonfirmanden,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens!
Was für ein Tag und was für eine Stunde – nicht wahr?! Als wäre es gestern gewesen, damals, als Sie noch ganz jung waren und das ganze Leben noch vor sich hatten. Als Sie vor 75, 70, 65, 60, 50 und 25 Jahren in diese oder eine andere Kirche einzogen – mit dem neuen Kleid, den frisch geschnittenen Haaren, dem gestärkten Hemd, das am Hals so kratzte. Wo ist nur die Zeit geblieben?
Heute sind wir mit langsameren Schritten herein gezogen. Heute stehen nicht alle mehr sicher auf den eigenen Beinen – aber dafür gibt es ja Hilfsmittel. Damals hat Sie die Predigt nicht immer interessiert und Sie haben manchen Blödsinn in den Bänken oder im Unterricht gemacht.
Heute würden Sie so gerne alles verstehen, aber das ist nicht immer leicht: die Zeit ist eine andere mit anderen Gedanken und das Gehör hat bei manchem nachgelassen – und dann spricht dieser junge Pfarrer auch noch so schnell – ich werde mir Mühe geben
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Predigttext: Lukas 18, 1-8
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
vor allem Sie, liebe Konfirmations-Jubilare,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
in der Universität hat der Professor uns Studenten in einem Seminar über gute Predigten den Ratschlag gegeben, eine Predigt wie eine gute Geschichte, einen guten Krimi aufzubauen. Prediger müssen ihre Zuhörer am Anfang so begeistern, neugierig machen, ohne schon den Clou der Predigt zu verraten. Wie in einem Krimi sollten Prediger so spannend und geheimnisvoll beginnen, dass die ganze Gemeinde nur darauf brennt, endlich zu erfahren, worauf die ganze Predigt abzielt.