Predigten
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Gehalten in der Epiphaniaszeit
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
liebe Konsistoriale im Apostelamt unserer Kirche,
was spricht dagegen, dass der christliche Glaube ein „Märchen“ oder eine Fabel ist, wie wir es eben in der Lesung aus dem Petrusbrief (2. Petrus 1, 16-21) gehört haben? Es gibt ja bis heute Zeitgenossen, die genau das behaupten und es in vielen Büchern, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlichen: Die biblische Botschaft ist ja auch so ungeheuerlich, dass sie immer wieder auf Unglauben und Skepsis stößt.
Selbst bei Menschen, die eigentlich für den Glauben offen sind, wird immer wieder manches in Zweifel gezogen. Und tatsächlich ist es unglaublich, aber wahr, was an Weihnachten oder an Ostern passierte: eine volle Krippe und ein leeres Grab. Beides für die Welt unglaublich, für den Glauben Realität. Glaube und Realität: In dieser Spannung bewegt sich die Religion. Sie betrifft sowohl die diesseitige, als auch die jenseitige Welt und streift dabei das Menschliche, die Wissenschaft, unser ganzes Sein und Denken. Deshalb ist der Glaube auch keine Fabel oder ein Märchen.
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Predigttext: "Der Barmherzige Samariter" (Lukas 10, 25-37)
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
liebe Konsistoriale im Apostelamt unserer Kirche,
wenn wir uns heute an den 200ten Geburtstag von Louis Appia erinnern, dann im Wissen, dass er zwar Kind unserer Wallonisch-Niederländischen Kirche war, aber eigentlich viel zu kurz, um wirklich durch uns geprägt worden zu sein.
Sein Vater, Paul Joseph Appia, kam 1811 als zweiter Pfarrer an die Wallonische Kirche nach Hanau. Er stammte aus den Waldensertälern in Piemont und blieb acht Jahre hier. Zum Bedauern der Gemeinde wechselte er 1819 zur Frankfurter Französischen Gemeinde, die ja eigentlich unsere Mutterkirche ist und bis heute besteht.
Trotz des Wechsels blieb ein reger Kontakt bestehen: er wurde zu Gastpredigten und -vorträgen eingeladen. Unsere Annalen, soweit sie noch vorhanden sind, sagen nicht viel über das Wirken dieses Pfarrers. Und dies bedeutet vor allem, dass er nicht negativ aufgefallen ist.
Louis war das dritte von sechs Kindern. Getauft wurde er hier auf den Namen Louis Paul Amédée Appia. Ein Bruder sollte später in der Heimat des Vaters auch Pfarrer werden. So war wohl Kindheit und Jugend aller in einem Pfarrhaus für das weitere Leben prägend, besonders eben auch für Louis Appia.
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Predigttext aus Lukas 19, 28-40
Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
liebe Konsistoriale im Apostelamt unserer Kirche,
nur damit wir es nicht vergessen (noch einmal): 73 Jahre ist es her, dass der nur 20 Minuten dauernde Nachtangriff der Royal Air Force, die jahrhundertealte Innenstadt Hanaus in eine Trümmerwüste verwandelte und über 2000 Menschen das Leben kostete. Bis heute prägen diese wenigen Minuten das Gebäude der Wallonisch-Niederländischen Gemeinde, zeigt es doch noch Wunden und Risse eines so sinnlosen Krieges.
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Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
die närrischen Tage liegen wieder vor uns. Überall herrscht wieder ausgelassene, bunte, feucht-fröhliche Stimmung. Das ganze Fernsehprogramm scheint nur noch ein Thema zu kennen und auch die Zeitungen zeigen das bunte Treiben. Es wird geschunkelt und getanzt.
Um Tanzen geht es auch im heutigen Predigttext. Da kommt zusammen, was ansonsten scheinbar in der Bibel nicht zusammen passt: ein lauter Umzug mit Musikkapelle; ein ausgelassener, freizügiger König; eine ironische Frau; scheinbar ein respektloser Umgang mit heiligem Gerät. Karnevalsstimmung also auch in der Bibel, die uns eher nüchterne Calvinisten ansteckt?
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Liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
liebe Gäste im Tempel unseres Glaubens,
werte Konsistoriale im Apostelamt unserer Kirche,
und vor allem Ihr: liebe Alicia, Nele, Emma und Marlon,
nun habt Ihr es also geschafft. Der Konfirmandenunterricht ist vorbei. Zwar wart Ihr am vergangenen Dienstag doch auch etwas traurig, nun nicht mehr zu kommen, aber mal schauen, wie lange diese Traurigkeit anhält. Zusammen mit Eurer Konfirmation feiern wir Pfingsten, den Geburtstag der Kirche: Spüren wir, spürt Ihr die Begeisterung der ersten Christen? Und dann erinnern wir uns heute auch noch an unsere Gemeindegründung vor über 400 Jahren: haben auch wir eine solche Glaubensüberzeugtheit, dass wir dafür fliehen und woanders neu anfangen würden?