Grußwort
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
mitten in den Jubiläumsfeierlichkeiten erreicht Sie dieses Gemeindeblatt. Einige Gäste konnten wir bereits bei uns begrüßen und es freut mich, dass nach der Coronapandemie Sie als Gemeindeglieder und viele Gäste den Weg wieder zu uns finden. Es tut gut zu wissen, dass wir als Ihre Gemeinde während der vergangenen zwei Jahre nicht ganz in Vergessenheit geraten sind.
Aber eigentlich beherrscht ein anderes Thema unsere Gedanken: der Krieg in der Ukraine. Gerade die älteren Gemeindeglieder unter uns haben noch eigene Kriegserinnerungen, die wieder stärker ins Bewußtsein kommen.
In Johannes 14, 27 steht: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Jesus sagte seinen Jüngern voraus, dass es immer wieder Krieg geben werde, dass sich Nationen gegen Nationen erheben werden. Diese Worte sagte er, als sie vor Jerusalem standen und die eindrucksvolle Silhouette der Stadt betrachteten, in deren Mitte sich der Tempel Gottes erhob. Und er prophezeite, dass kein Stein auf dem anderen bleiben würde. Nur 50 Jahre später lag Jerusalem in Trümmern.
Seit dem Kommen Christi, bei dessen Geburt die Engel sangen „Friede auf Erden“, sah die Menschheit viele Kriege rund um den Globus. Neben vielen Menschenopfern wurden auch eindrucksvolle Gebäude zerstört und lagen in Schutt und Asche. Wir in Hanau erinnern uns an die furchtbaren Bilder der Zerbombung am 19. März 1945, als auch unsere Kirche, die vielen Kriegen standgehalten hatte, in Trümmern lag. Seit mehreren Wochen haben wir unser Gemeindezentrum für geflüchtete Kinder und Jugendliche geöffnet. Sie und ihre Eltern erzählen uns von ihrem Leid. Das lässt uns nicht kalt, da wir dachten, der Krieg wäre zumindest aus Europa vertrieben. Angst macht sich breit, wie weit dieser Konflikt um sich greifen wird und ob er die ganze Welt ergreifen wird.
Frieden beginnt zuallererst bei uns selbst. Die Bibel lehrt uns, den Feind zu lieben, Gutes zu tun denen, die uns hassen, und zu beten für solche, die uns unterdrücken. Allein im persönlichen Umfeld ist dies manchmal schwer durchzuhalten. Und doch scheint es ein guter Weg zu sein, um mögliche Konflikte aus der Welt zu räumen, so lange sie noch klein und nicht eskaliert sind. Wir haben die Wahl, aus einer Fliege einen Elefanten zu machen oder fünf auch einmal gerade sein zu lassen. Dass Menschen sich auf die Seite der Unterdrückten und Überfallenen stellen, gebietet auch der Glaube.
So hoffen wir gemeinsam mit den Menschen in der Ukraine, aber sicherlich auch mit vielen Menschen in Russland, auf Frieden. Unsere eigene Geschichte bezeugt uns seit 425 Jahren, dass Frieden möglich ist. Deshalb sind gerade die Festgottesdienste auch ein Dank an Gott, der unsere Kirche durch die Wirren der Zeiten bewahrt und bis heute erhalten hat, und deren Teil Sie sind hoffentlich sehen wir uns bei der einen oder andern Veranstaltung!
Gott habe Acht auf Ihre Wege und schenke uns einen friedvollen Sommer!
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
im Psalm 118 heißt es: „Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ Wir alle haben besondere Tage im Kalender stehen: Geburts-, Hochzeits-, Feier- und Gedenktage. Wir erinnern uns und schauen nach vorne, was noch werden wird. Solche Tage sind wichtig im Leben des Menschen, sich zu vergewissern, woher man kommt und wohin es wohl gehen mag.
Mit dem neuen Jahr hat das Jubiläumsjahr begonnen, in dem wir den 425. Geburtstag unserer Kirche feiern. Im Rückblick auf vier Jahrhunderte dürfen wir dankbar sein, dass wir noch immer lebendig sind als Gemeinde und den Stürmen der Zeiten widerstanden haben. Als damals die Glaubensflüchtlinge nach Hanau kamen, wurden sie nicht nur mit offenen Armen willkommen geheißen. Aber es wurde angepackt und eine einzigartige Erfolgsgeschichte begann, die wir bis heute fortschreiben dürfen.
Bei den vielen Führungen und Vorträgen, die ich über unsere Kirche halte, werde ich immer wieder gefragt, wieso wir eigentlich selbstständig geblieben sind in all den Jahren. Ich gebe darauf mittlerweile meistens eine biblische Antwort. Der Apostel Paulus mahnt nämlich die Gemeinden, sich nicht zu sehr mit der Welt zu verbünden und lieber für sich zu bleiben, als falsche Wege einzuschlagen. Das macht uns nicht weltfremd, aber doch kritisch dem Zeitgeist gegenüber. Sicherlich waren und sind die Entscheidungen, die ein Konsistorium trifft, nicht immer richtig. Aber auf unserer Kirche ruht der segnende Blick Gottes, der uns nicht in die Irre gehen lässt, sondern seit 425 Jahren erhält und mit Menschen „beschenkt“.
Und so blickt dieses Jubiläumsjahr auch nach vorne. Wir hoffen wohl gemeinsam, dass die Pandemie sich dem Ende nähert. Wir melden uns wieder zurück mit hoffentlich vielen interessanten und geistreichen Veranstaltungen und Gottesdiensten. Laden Sie immer wieder neue Menschen zu uns ein, die sich von unserer Art des Glaubens ansprechen lassen und ja: dann auch bei uns Mitglied werden.
„Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ Seit 15 Jahren bin ich nun Ihr Pfarrer. Das Große Konsistorium hat mich am 25. Januar 2007 gewählt. Wohl eine Fügung, dass dies der kirchliche Gedenktag der Bekehrung des Apostel Paulus ist. Wir sind seitdem gemeinsam älter geworden, manches ist mir gelungen und sicherlich habe ich auch Ärger hervorgerufen. Pfarrer können es nie allen recht machen. Unsere Kirche verändert sich, für die einen zu langsam, für andere zu schnell. Jubiläen sind gute Gelegenheiten, sich zu vergewissern, woher man kommt und was man an Erbe in die Zukunft mitnehmen möchte. Sie als meine Gemeinde und Freunde sind auf jeden Fall ein wichtiger Teil in dieser Geschichte. Schön, dass es Sie gibt!
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
dieses Gemeindeblatt wird Sie nicht ganz pünkt- lich zum Monatsanfang erreichen. Dafür ist es aber wieder in der gewohnten Form. Wir sind auf dem Weg zurück zu einer vermeintlichen Normalität. Und doch müssen wir feststellen, während ich diese Zeilen schreibe, dass die Inzi- denzwerte wieder steigen und damit auch eine Unsicherheit, wie sich das auf unser persönliches, auf das öffentliche und ebenso kirchliche Leben auswirken wird. Wir haben die Hoffnung, dass die Ankündigungen in diesem Gemein- deblatt eingehalten werden können, aber wir haben dies nicht in unserer Hand. Schauen Sie deshalb bitte regelmäßig auf unsere Homepage, die Aushänge oder in die Presse, ob es Änderungen gibt.
Wir sind im zweiten Corona-Jahr. Vieles hat sich verändert und nicht immer konnten wir dabei alles selbst bestimmen. Fremdbestimmtheit widerspricht doch dem freien Willen des Men- schen. Dabei kommt mir ein Psalmwort (93, 1) in Erinnerung: „Der Herr regiert!“. Wo haben wir in der Vergangenheit die Macht Gottes erlebt? Die diesjährigen Konfirmierten werden davon in der abgedruckten Predigt berichten. Es lohnt sich ein Blick auf die Gedanken der nachwach- senden Generation unserer Kirche!
Und dennoch bleibt die Frage: wenn der Herr regiert, was macht das mit uns? Vielleicht än- dert es unsere Denkart? Zunächst haben wir Menschen nicht alles unter Kontrolle, wie wir es gerne hätten. Wir müssen anderen vertrauen und mehr denn je achtsam sein, wem wir unser Vertrauen schenken. Das andere ist, wie wir uns unser Leben wünschen: ein ewiger Lock- down, ein Ausschließen von Risiken, oder aber ein Leben, das auch Gefahren und den Tod kennt? Weiter geht es auch um unser geistliches Leben. Die Statistik zeigt, dass es nie mehr depressive und suizidale Jugendliche gab als zurzeit. Eine Generation scheint aus der Bahn geworfen zu sein, und das nach „nur“ einmal knapp zwei Jahren. Ich glaube nicht, dass Gott der Welt die Pandemie geschickt hat. Gott will das Leben und nicht den Tod seiner Kreaturen. Ich glaube aber, dass uns Gott etwas durch die Pandemie sagen kann: wie gehst DU mit Deinem Leben um? Wie gehst DU mit Deinen Mitmenschen und Deiner Umwelt um?
Immer wieder kommt die Frage auf, inwiefern es Einschränkungen bei unseren Veranstaltungen gibt. Der Gottesdienst als Zentrum unseres kirchlichen Lebens ist bisher ohne Auflage (bis auf die AHA-Regeln) zu besuchen. Bei anderen Zusammenkünften haben wir G-Regeln eingeführt. Unser Anliegen ist es, möglichst wenig Menschen a priori auszuschließen und die Ent- scheidungen des Einzelnen zu respektieren. Die Gewissensfreiheit ist ein hohes Gut nicht nur in der reformierten Tradition.
„Der Herr regiert!“ Im Vertrauen, dass Gott weiter schaut, als wir es überblicken können, wollen wir in die Advents- und Weihnachtszeit gehen. Und in diesem Vertrauen wollen wir auch in das neue Jahr 2022 gehen, welches ein Ju- beljahr für unsere Kirche sein wird. Seit 425 Jahren behaupten wir uns selbstständig in der Stadt Hanau und sind ein geistlicher Ort für die vielen Menschen, die unsere Gemeinschaft aus- machen. Halten wir an diesem Vertrauen fest, vor allem dass wir an einen Gott glauben, der uns das Leben (wieder) in Fülle verheißen hat.
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer