Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,

Portrait-Pfarrer-Telder-2014-web

seit langem ist es nun kein biblischer Vers, sondern ein Zitat des Reformators Johannes Calvin, welches Sie auf der Titelseite des aktuellen Gemeindeblattes lesen. Als reformierte Kirche, die sich auf diesen Reformator aus der Schweiz und Frankreich bezieht, ist es immer wieder belebend für die Gegenwart, sich einmal neu auf die Quellen der Reformation zu beziehen. Aus diesem Grund möchte ich Sie alle recht herzlich schon an dieser Stelle einladen, die drei Vorlesungen zur Kirchen- und Theologiegeschichte zu besuchen, die sich mit der Geschichte unserer Wallonisch-Niederländischen Kirche beschäftigen werden.

Neben der theologischen Dimension der Reformation gab es auch einen politischen Umbruch in der damaligen Zeit. Deshalb ist es für reformierte Christen besonders wichtig, sich auch in der Politik, im öffentlichen Leben zu engagieren. Ich freue mich besonders, dass uns zum Reformationstag und tags darauf öffentliche Personen ihr Kommen zugesichert haben, um über die wirtschaftliche bzw. politische Verantwortung des christlichen Glaubens zu sprechen. Auch hier gilt die Einladung an alle.

Gerne hätte ich Ihnen in diesem Gemeindeblatt von dem Baufortschritt des neuen Gemeindezentrums in der Gärtnerstraße berichtet, aber manchmal bringen Erdbauarbeiten böse Überraschungen ans Tageslicht, wovon Sie auf der Seite 9 lesen können. Nicht immer läuft alles nach Plan. Dennoch wollen wir dankbar sein für die vielen positiven Begegnungen und Geschehnissen, die Ihnen hoffentlich während der Sommermonate widerfahren sind.

Was meinte Calvin wohl, als er diesen Satz sagte: „Nichts tröstet mächtiger als die Gewissheit, mitten im Elend von der Liebe Gottes umfangen zu werden“? Vielleicht hat er es auf die Armseligkeit der Geburtsgeschichte Jesu bezogen, oder aber hatte die Verlassenheit am Kreuz vor Augen. Vielleicht hatte er auch sein eigenes Schicksal und das vieler Menschen vor Augen, die um ihres Glaubens willen verfolgt wurden, deren Erbe wir als Kirche in uns tragen.

Wenn wir im Jahr 2014 dieses Zitat lesen, kann es all diejenigen ermutigen, die in einer persönlichen Krisenzeit stecken oder in einer Durststrecke des Lebens. Dabei ist Ermutigung etwas anderes als die Vertröstung. Letztere verweist in die Zukunft, dass einmal alles besser werden kann. Die Ermutigung sieht schon hier und jetzt Möglichkeiten, dass Dinge sich wenden können. Natürlich ist dies an einem sonnigen Tag mit lieben Menschen leichter zu glauben als alleine und bei Regen. Aber doch bleibt die Gewissheit bestehen, die uns unsere Vorfahren in die Empore eingemeißelt haben: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Es grüßt Sie herzlich aus der Steinheimer Straße

Ihr Pfr. Torben W. Telder