Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Die vor uns liegende Advents- und Weihnachtszeit lädt nicht nur zur Besinnung ein, auch viel Hektik und Stress machen sich (leider) breit. Es ist ebenso die Zeit zurückzublicken. 2019 war ein Jahr der Abschiede. Öfter als in den vorangegangenen Jahren, musste ich auf dem Friedhof Familien bei manch schwerem Abschied begleiten. Auch von meiner Kollegin, Pfarrerin Berezynski, mussten wir uns verabschieden, die sich aber gut in ihrer neuen Schweizer Heimat eingelebt hat. So lastet Vieles auf meinen Schultern, was vorher zwei gestemmt haben, und eine Pfarrstellenbesetzung scheint auf absehbare Zeit nicht möglich. Aber, Gott sei Dank, haben wir ein gutes Team im Gemeindebüro und dank der Unterstützung von Frau Trapani und Frau Baumann ist das Arbeitsfeld Kinder und Konfirmanden um vier fleißige Hände reicher, neben der ehrenamtlichen Unterstützung.
Ein Psalmwort steht auf dem Titelbild: „Gott sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee; er lässt seinen Wind wehen, da taut es.“ Die Naturerscheinungen des Winters sind in Palästina oft nicht so häufig und nicht so gewaltig wie in unseren Breiten. Desto mehr dankten die Menschen früher Gott für die Rückkehr des Frühlings mit frohem Herzen. Wenn Gott es will und befiehlt, verschwinden Schnee und Eis und der Frühling kehrt zurück, wenn die Knospen sich wieder öffnen und die Vögel ihren Gesang ertönen lassen. Der Ablauf der Jahreszeiten mag nicht mehr so hart sein, wie bei früheren Generationen aber dennoch sehnen wir Menschen uns wieder nach Wärme und Licht, wenn es draußen eisig und dunkel ist. Darüber können auch die schön geschmückten und beleuchteten Straßen und Häuser nicht hinwegtäuschen. Jedes Licht trägt diese Sehnsucht in sich.
Ein Licht ist auch damals im Stall von Bethlehem aufgegangen: Jesus Christus. Mit dieser Geburt wurden nicht nur die alten Prophezeiungen wahr, sondern wurde die Sehnsucht lebendig, dass sich das Leben verändert: mehr Frieden, mehr Hoffnung und mehr Liebe. Dieses Licht möchte in unseren Herzen brennen. Es möchte uns mit uns selbst und unseren Mitmenschen versöhnen, unsere zerbrochenen Hoffnungen heilen und neue Wege weisen. Und vor allem: es möchte uns nicht im Dunkeln stehen lassen, sondern zurück ins pralle Leben locken. Alles nur fromme Wünsche? Wohl kaum, denn sonst hätte Weihnachten schon längst seinen Zauber verloren.
Verbunden mit meinem Dank für Ihre finanzielle und tatkräftige Unterstützung wünsche ich Ihnen einen besinnlichen Advent und ein lichtes Christfest. Gott habe Acht auf alle Ihre Wege und geleite Sie sicher von diesem ins neue Jahr.
Herzlich grüßt Sie aus der Gärtnerstraße
Ihr
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer